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Gading
(2012-07-07 8:17 PM)
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# 11Auch auf die Gefahr hin, wieder in ein Fettne4pfchen zu tetren. Niederlagen zu akzeptieren, die auf demokratische Art und Weise zustandegekommen sind. Das ist Voraussetzung um kein Extremist zu sein!Was ist mit dem Erme4chtigungsgesetz von 1933? Obwohl es Verhaftungen von Kommunisten und anderen Politikern bzw. Abgeordneten gab, wurde es mit Unterstfctzung des Zentrums angenommen. Formal demokratisch legitimiert. Ich wfcrde in diesem Fall allerdings den Gegenern des Gesetzes, also der SPD und den Kommunisten, deswegen keineswegs Extremismus vorhalten.Sachlich richtig wird die Situation in den 50er Jahren beschrieben. Allerdings war das KPD-Verbot heftig umstritten und we4re spe4ter nicht mehr zustandegekommen. Man muss sich nur die damalige Richterschaft in der Bundesrepublik ansehen. Die meisten agierten auch im 3. Reich als Richter und kein Richter ist jemals deshalb verurteilt worden. Formal demokratisch legitimiert, aber ffcr viele ein politisches Urteil.Der Radikalenerlass war keineswegs nur vorauseilender Gehorsam, sondern auch der Versuch der SPD, die diversen Gruppen auf der Linken, von Stamokap bis Maoisten, soewie die Anhe4nger der DKP beim Marsch durch die Institutionen abzuwehren und Bfcndnisse auf lokaler Ebene mit der SPD zu verhindern. Fall Benneter etc..Ich kann mich sehr gut an die damaligen Diskussionen erinnern. Ffcr mich ein eklatanter Fehler der SPD. Dass man gleichzeitig versuchte, sich nach links abzugrenzen und damit der Parole von Geidfler Freiheit statt Sozialismus den Wind aus den Segeln zu nehmen, ist richtig, hat aber trotzdem nichts genfctzt, denn es wurde doch ein solcher Lagerwahlkampf.In den Endsechhziger Jahren wurde durchaus gegen rechts in den Medien geschrieben. Denn damals stand die NPD vor dem Einzug in den Bundestag, man bekam 1969 immerhin 4,3 %, und es gab immer noch die alliierten Rechtsvorbehalte. Die BRD war durchaus noch nicht souvere4n. Siehe auch damals die Diskussion um die Notstandsgesetze.Extremismus ist immer eine Frage der Definition und e4ndert sich natfcrlich. Was in den ffcnfziger und zu Beginn der sechziger Jahre als extrem galt, ist heute demokratischer Standard bzw. demokratischer Alltag.Wer sich an den Auftritt der Grfcnen in den Parlamenten in den 80er Jahren erinnert, entdeckt auch da einen gehf6rigen Wandel, wenn man heute sieht, wie gelassen man auf den Auftritt der Piraten in Berlin reagiert.Das Problem mit den Rechten wird durch die c4nderung ihrer Taktik zukfcnftig noch grf6dfer. Man tritt nicht mehr nur mit Glatzen und Springerstiefel auf, sondern arrangiert Kinderfeste, Nachhilfe- und Betreuungsaktionen, geht also konkret in die Region. Die Berichte im Fernsehen, u.a. Frontal 21, zeigten doch, dass die Besucher sich nicht daran stf6rten, dass die NPD der Veranstalter war. Und dies nach Bekanntwerden der Morde.Auch der Beitrag von Doktor D. zeigt doch, dass man sich bewusst von den linken Meinungen abgrenzen wollte, oft war es sogar egal, bei wem man sich engagierte, Hauptsache gegen die Mehrheit oder das bfcrgerliche Milieu .Es scheint in der Natur/Kultur vieler Menschen zu liegen, dass man sich gegen Fremde oder andere abgrenzt. Diese Anderen kf6nnen politisch, religif6s oder kulturell definiert werden. Dass muss gar nicht mehr nationalistisch definiert werden. Siehe Frankreich mit den Franzosen afrikanischer Herkunft. In Marseille we4hlt, wer dazugehf6ren will, Front national (FN), auch die Einwanderer.Kann man wirklich auf die Vernunft hoffen?
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